Radfahren für den guten Zweck mit der #rideFAR-Challenge

Inspiration

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Ab dem 5. März startet unser VOTEC Teamrider und Orbit360-Gründer Raphael Albrecht die #rideFAR Challenge, bei der das Startgeld eine Spende für einen guten Zweck ist. In einer Welt, in der wir mit einer globalen Pandemie und jetzt auch mit einem Krieg in Europa konfrontiert sind, wollen wir zeigen, dass Radfahren sozial ist: Let’s ride for a reason!

Wir haben mit unserem VOTEC-Teamfahrer Raphael über den Zusammenhalt der Radsport-Community, die #rideFAR-Challenge und sein Ziel gesprochen, Ultracycling zugänglicher zu machen.

Gute Gründe fürs Radfahren gibt es viele; für #rideFAR hast du dich für fünf sehr gute Gründe entschieden. Warum diese fünf?

Mir war es wichtig, dass die Teilnehmer:innen erfahren, was mit ihrer Spende passiert. Es gibt viele große nonprofit Organisiation, die sicherlich alle ihre Berechtigung haben. Oftmals weiß man allerdings nicht wirklich, was genau mit der eigenen Spende umgesetzt wird. Also begab ich mich auf die Recherche nach gemeinnützigen Projekten, bei denen das anders ist und die sich in irgendeiner Art und Weise um das Thema Fahrrad drehen.

Dieses Jahr gehen die Spenden in gleichen Teilen an Faradgang e.V., Bikeygees e.V., Velarica, World Bicycle Relief und aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine an den Ukraine Crisis Relief Fund. 

Was sind deine persönlichen „reasons“, die dich dazu motiviert haben, mit Orbit360 auch einen sozialen Sinn zu erfüllen und nicht nur eine Gravelserie auf die Beine zu stellen?

Nach der ersten Gravel Serie in 2020 rechnete ich die Gesamtdistanz und -höhenmeter aller Fahrer:innen aus. Das waren beeindruckende Zahlen. Und als privilegierter „Fahrradmensch“ war ich schon viel in der Welt herumgekommen und musste immer wieder erkennen, dass das Rad als Sportgerät, wie es in unseren Kreisen dient, eben keine Selbstverständlichkeit in vielen Regionen der Welt ist.

Die Idee, mit dem Radsport als Mittel etwas Gutes zu tun, gab es also schon länger. Nun hatte ich mit Orbit360 endlich einen Kanal und eine Community gefunden, um ein solches Projekt umzusetzen. Im letzten Jahr haben wir 20.000 € gesammelt. Weitere Zehntausende Euro kamen durch Nebenprojekte, angestoßen durch die #rideFAR Challenge, dazu. Ich bin gespannt was wir dieses Jahr schaffen.


Radfahren ist oft viel mehr Einzel- als Teamsport. Beim diesjährigen #rideFAR ist neben der „Solo“- auch die „Peloton“- statt der früheren „Pair“-Kategorie erlaubt. Was möchtest Du damit ermöglichen?

Ich glaube, die Ultra-Szene hat genug „härteste Rennen der Welt“. Durch den Gravel- und Bikepacking-Boom in den letzten 3 Jahren sind viele neue Rennen entstanden. Die Einstiegshürde in diese Rennen ist sehr hoch. Neben teuren Fahrrädern und meist noch teurerem Zubehör liegen oftmals auch die Start- und Transportkosten im dreistelligen Bereich. Vom Zeitaufwand, den man für ein Rennen zum Beispiel in Kirgisistan aufbringen müsste, möchte ich gar nicht erst anfangen.

Mit Orbit360 möchte ich den Eintritt in diese Welt etwas inklusiver gestalten. Das heißt: geringere Kosten, mehr Flexibilität und ein höherer Spaßfaktor. Durch den Wechsel der „Pair“- zum „Peloton“-Modus ist es nun Fahrer:innen erlaubt, mit verschiedenen Freund:innen zu fahren. Die Vor- und Nachteile zwischen 2-er Teams oder mehreren Personen halten sich meiner Meinung nach im Gleichgewicht.

Auch neu ist dieses Jahr die Option, eine 90km-Runde zu fahren. Damit wird der 360er-Orbit geviertelt – was ist der Hintergrund dazu?

Bei #rideFAR geht es primär um die gute Sache. Auf der anderen Seite soll Orbit360 natürlich immer noch eine Herausforderung bleiben, die man nicht im Spaziergang meistert. Daher habe ich die neue Distanz bewusst „90 km Sprint“ genannt. Für erfahrene Ultra-Fahrer:innen ist diese Distanz durchaus als Sprint zu sehen, wobei 90 km für normale Alltagsradler:innen immer noch eine große Herausforderung ist. Somit haben wir den Kreis ein Stück vergrößert und ich bin gespannt, wie die neue Distanz in der Community aufgenommen wird.

Wie würdest Du die Teilnehmer:innen beschreiben, die sich beim #rideFAR engagieren?

Eigentlich haben wir sowohl bei der #rideFAR-Challenge als auch bei der Gravel-Serie ein sehr heterogenes Teilnehmer:innenfeld. Gerade beim Gravity Bike Festival im letzten Jahr ist das nochmal deutlich geworden. Für Orbit360 bedeutet Radfahren Freiheit und weniger Style.

Ich denke, dass das auch bei den Leuten angekommen ist und sich alle wohl fühlen.

Kurzum: Den Teilnehmer:innen bei der #rideFAR-Challenge geht es primär darum in einem Kollektiv für eine gute Sache einzustehen und dies gleichzeitig mit einer persönlichen Herausforderung zu verbinden.

Raphael

Glaubst du, die aktive (physische) Teilnahme an einem Spendenevent führt bei den Teilnehmer:innen mehr zu einem „wir können etwas bewegen“-Gefühl als reines Spenden?

Definitiv. Ich habe #rideFAR bewusst in den Start der Radsaison gelegt. Der Schnee taut langsam wieder auf, die Fahrräder werden entstaubt. Die Verbindung eines Events mit dem Aufruf einer Spende für den guten Zweck löst bei vielen Fahrer:innen eine Aufbruchsstimmung aus. Ganz nach dem Motto: „Los, wir probieren das jetzt einfach.“

Zusätzlich kommen die weiteren Spenden unserer Partner VOTEC, komoot, CRAFT und ENJOYYOURBIKE dazu, die jeweils nochmal 10% der Gesamtsumme in den Topf schmeißen. Das schafft nochmal zusätzlich Motivation für Interessierte, an dem Event teilzunehmen. 

Wie ist dein Bezug zu Radfahren als „rebellischer Akt“?

Meine ersten Kontaktpunkte zum Radfahren kamen eher über den sportlichen Aspekt. Also war das Rad für mich eher ein Sportgerät. Erst im Laufe der Zeit wurden mir die verschiedensten Bedeutungen des Rads bewusst. So zum Beispiel das Rad als Mittel zur Mobilität und als existenzsicherndes Grundmittel. Radfahren als „rebellischer Akt“ rückt bei mir eher in den Hintergrund. Dafür ist das Freiheits- und Abenteuergefühl zu groß. Wobei mir die Wichtigkeit der Rebellion durch das Rad durchaus bewusst ist.

Wenn wir schon bei Sinn und „reasons“ sind: Was ist Radfahren so ganz allgemein für dich?

Für mich persönlich: Hobby, Sport, Freiheit & Abenteuer und seit zwei Jahren auch irgendwie Beruf. Ich verbinde mit dem Rad als solchem ausschließlich positive Emotionen. Mit dem Bewusstsein, dass das Rad in Europa ein Luxusprodukt ist und in vielen anderen Ländern der Welt lediglich einen wichtigen Beitrag zur Existenzsicherung leistet. Der Weg ist noch lang und ich bin gespannt, wo er mich lang führt. 


Logo RideFAR

Zwischen dem 05. März und dem 03. April startet die rideFAR-Challenge von Orbit360, bei der die Startgebühr eine Spende für eine von fünf nonprofit-Organisationen ist. Auf einer eigens gewählten Rundstrecke von 90, 180 oder 360 km können Teilnehmer:innen der ganzen Welt alleine oder mit Freund:innen teilnehmen, Gutes tun und sich im Ranking mit anderen messen.


Portrait Raphael Albrecht

Raphael Albrecht ist Gründer der Orbit360-Serie; einer unsupported Gravelserie mit Routen in ganz Deutschland. Er ist Fan von echten Abenteuern, hat eine Barista-Lizenz, fährt auf dem Rad am liebsten zu Techno und Metal und versucht, Ultracycling zugänglicher und inklusiver zu machen. 

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